Horizontallinie
In jeder fotografischen oder gemalten Abbildung muss sich der Betrachter einen bestimmten Horizont vorstellen, selbst wenn kein sichtbarer Horizont im Bild vorhanden ist. Die Horizontallinie ist eine gedachte Waagerechte die bei nach vorn gerichtetem Blick genau in Augenhöhe verläuft. Auf der Horizontallinie liegen ein oder mehrere Punkte, zu denen die verlängerten Linien der abgebildeten Bildobjekte flüchten. Am deutlichsten erkennt man die Horizontallinie in Abbildungen des Meeres-Horizontes. Der sichtbare Horizont entspricht allerdings nur dann der Horizontallinie, wenn Aughöhe des Bilderstellers und tatsächlicher Horizont übereinstimmen. Differieren beide verschiebt sich die Horizontallinie ja nach Aufnahmewinkel nach oben oder unten. In der Abbildung wurde das Motiv in der Hocke aufgenommen und die Horizontallinie verschiebt sich entsprechend nach unten.
Fluchtpunkt
In einer perspektivischen Abbildung schneiden sich die Bilder aller Geraden, die im Original zueinander parallel verlaufen, in einem gemeinsamen Fluchtpunkt. Bei der perspektivischen Abbildung werden räumliche Objekte auf eine ebene Fläche, die Bildebene, projeziert. Das ist zum Beispiel bei der fotografischen Aufnahme der Fall. Im Bildoriginal sind unter anderem die Boden- und Türfugen des Innenraums parallele Geraden: Sie alle laufen auf einen gemeinsamen Fluchtpunkt zu. Auch die senkrechten Raumkanten sind parallele Geraden. Allerdings liegt deren Fluchtpunkt weit außerhalb des Bildes.
Alle parallelen Ebenen schneiden sich in einer gemeinsamen Fluchtgeraden. Für die waagerechten Ebenen des Bildes, wie zum Beispiel die Fußbodenkante, ist das der Horizont. Die Fluchtpunkte aller Parallelen in einer solchen Ebene liegen auf dieser Fluchtgeraden. Die Horizontallinie kann fast immer mit Hilfe eines Fluchtpunkts definiert werden.