Freistellen mit Ebenenfüllmethoden

In Fällen, in denen freizustellende Bildteile sehr hell oder dunkel sind und sich hinsichtlich der Helligkeit deutlich vom Hintergrund abheben, kann der Freisteller mit Hilfe von Ebenenfüllmethoden erstellt werden. Diese Vorgehensweise geht realtiv schnell und erhält eine hohe Flexibilität bei der Auswahl der späteren Hintergrundes.

1. Zuerst wird das Motiv ausgewählt und auf eine neue Ebene kopiert. Die Auswahl ist zwar nicht unbedingt erforderlich, da später mit Hilfe einer Maske die nicht relevanten Bildteile ausgeblendet werden, aber um die Arbeit ein wenig zu erleichtern, können von vorne herein Bildteile ausgespart werden, die definitiv später nicht gebraucht werden.

2. Anschliessend wird zwischen den beiden Bildebenen eine weitere, leere Ebene angelegt, die den neuen Hintergrund simuliert. Diese Ebene wird vollständig mit einer Farbe gefüllt (Menü: Bearbeiten/Fläche füllen...).

3. Es geht weiter mit der oben liegenden Bildebene. Diese wird mit dem Ebenenmodus (Ebenenfüllmethode) Negativ multiplizieren eingestellt. Diese Einstellung sorgt dafür, dass die hellen Bildpixel der oben liegenden Ebene so mit den Bildpixeln der darunter liegenden Ebene berechnet werden, dass sie diese aufhellen, die dunklen Bildpixel aber ignoriert werden - sofern sie schwarz sind.

Um den Hintergrund schwarz zu färben, kann bequem mit einer Korrekturebene Gradationkurven oder Tonwertkorrektur gearbeitet werden. In beiden Korrekturen erhält man Zugriff auf die Schwarz- und Weiß-Pipette, mit denen der dunkelste und hellste Punkt in einem Bild auf reines Schwarz oder Weiss gesetzt werden kann. Zuerst wird der Hintergrund mit der Schwarzpipette angeklickt - die Tonwerte des Bildes werden insgesamt dunkler. Dabei werden alle anderen Ebenen ausgeblendet, damit bei der Tonwertangleichtung nicht aus Versehen Mischwerte der Ebeneninhalte korrigiert werden. Vor der Korrektur sollte die Korrekturebene mit der darunter liegenden Ebene gruppiert werden!

Danach wird mit der Weisspipette in den hellsten Bereich der Haare geklickt, damit die hellen Farbwerte wieder hergestellt werden.

Dann können die beiden anderen Ebenen wieder eingeblendet werden, um das Ergebnis zu begutachten. Die Haare vor dem neuen Hintergrund sehen schon gut aus, aber der Körper und Kopf des Models müssen nun wieder in der Originalansicht mit der freigestellten Frisur kombiniert werden.

4. Dazu wird nun noch ein Duplikat der zugeschnittenen Ebene angelegt, die zuvor Negativ multipliziert wurde. Diese Ebene wird in der Ebenenreihenfolge an die oberste Position verschoben und sollte die Gruppierung der Korrekturebene dadurch aufgehoben worden sein, muss diese wieder hergestellt werden (geht schnell mit Klick bei gedrückter ALT-Taste auf die Trennlinie zwischen den beiden Ebenen in der Ebenenpalette).

Die neue Ebene wird eine Ebenenmaske hinzugefügt, in der nun mit dem Pinsel der eigentliche Freisteller hergestellt wird. Mit einem weich eingestellten Pinsel wird mit variierendem Druchmesser und Deckkraft der Übergang von dem Originalbild zu der Projektionsebene konstriert. Die Übergänge der hellen Haarsträhnen von dem Hintergrund auf den Körper werden dabei mit einer kleinen Pinselspitze maskiert, damit der Farbunterschied nicht erkennbar ist.

Zum Schluss wird noch mit einer weiteren Hintergrundfarbe kontrolliert, ob der Freisteller flexibel einsetzbar ist.

Beispieldatei

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